Auch wenn ich euch schon im Vorraus versucht habe einen EInblick in meine zukünftige Arbeitstelle zu geben, ist hier nochmal ein kleiner Bericht über meine tatsächlichen Aufgaben im BSSK, meinen Tagesablauf und Genaueres über die Einrichtung selbst.
Wie es mir auch vor meiner Anreise erzählt wurde, kommen viele Kinder bereits wenige Tage nach ihrer Geburt hierher. Es gibt allerdings auch Fälle in denen die Kinder von den Eltern abgegeben werden, wenn sie schon älter sind, oder die Kinder den Eltern weggenommen werden, da sie sie schlecht behandeln und sowohl soziales Umfeld, als auch der Lebensstandard, selbst für indische Verhältnisse, zu schlecht sind.
Die Kinder sind im BSSK in Gruppen eingeteilt.
Die NICU sind die Neugeborenen und wenige Monate alten Kinder.
Die Dew Drops ("Tautropfen") sind die Babys von einem Halben bis 1 ½ Jahren.
Die Twinkling Stars ("Glitzernde Sterne") sind die 1 ½ Jähringen bis 3 Jährigen und die Rainbowgroup ("Regenbogengruppe") ist für alle Älteren. Also für die 3 bis maximal 6 Jährigen.
Außerdem gibt es noch die "Special Needs". Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um Kinder, die eine Behinderung haben.
Wenn ein Kind das 6. Lebensjahr vollendet hat, weder adoptiert, noch zur Adoption freigegeben ist und auch nicht in die leibliche Familie zurückkehren darf, wird in eine andere Einrichtung versetzt.
Gerade für die Kinder in diesem Alter ist es meiner Meinung nach eine Zumutung! Das Kinderheim ist in den meisten Fällen die einzige Familie die sie haben. Wie soll also ein Kind diesen Alters mit solchen Problemen fertig werden?
Gerade zu meiner Ankunftszeit gibt es einen dieser Fälle, bei unserer Ältesten. Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, dass dem Kind Schulfreunde, "Familie" und zu Hause ... einfach weggenommen werden, nur weil es älter geworden ist. Sie weint den ganzen Tag, aus Angst, bald nicht mehr hier sein zu dürfen.
Ich arbeite in allen Gruppen mit und versuche mich mit den Kindern zu unterhalten, mit ihenen zu spielen und natürlich ganz besonders für sie da zu sein. Ich habe die Möglichkeit in den ersten Wochen in alle Tätigkeitsbereiche reinzuschnuppern und dann erst meinen Arbeitsplan aufzustellen. Das Personal des BSSK ist außerdem sehr offen für neue Projektideen, sodass meiner Kreativität keine Grenzen gesetzt sind :)
Alle Frauen die im BSSK arbeiten, sowie Mâma, der Fahrer und damit einzige Mann des Kinderheims sind wahnsinnig nett und aufgeschlossen mir gegenüber. Natürlich besteht immer mal wieder ein kleines Verständigungsproblem zwischen mir und einigen Frauen. Doch sowohl sie als auch ich können oft herzlich darüber lachen, wenn wir dann endlich verstanden haben, was der andere meinte :)
Alle Frauen die in der Leitung des BSSK arbeiten, also die meiste Zeit im Büro sitzen, sprechen jedoch etwas besser Englisch, sodass immer mindestens eine Person im Haus ist, zu der ich gehen kann, wenn mich absolut niemand versteht ;)
Seitdem jedoch bekannt ist, dass ich mich ernsthaft darum bemühe Marathi zu lernen, werde ich täglich mit vielen vielen neuen Worten konfrontiert, sodass es nach einiger Zeit hoffentlich wirklich der Fall sein wird, einfache Sätze zu sprechen und zu verstehen!
2 Kommentare:
Liebe Lea, wir freuen über Deinen neuen Bericht. Überzeugt sind wir, daß Du die Arbeit schaffst und es Dir trotzdem Freude macht. Liebe Grüße Deine GE
Mit Spannung erwartet und wie immer wunderschön geschrieben.
Wir bewundern dich und sind unheimlich stolz auf dich.
Spätsommerliche Grüße aus dem Süden Deutschlands
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